10 Fehler bei der Finanzierung

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  1. Kreditkosten sind zu hoch
    Der Besitz einer Immobilie übt eine verlockende Anziehungskraft aus. Dennoch ist es wichtig, dass Verbraucher ihre finanziellen Grenzen kennen. Trotz des Wunsches nach Wohneigentum ist es unerlässlich zu bedenken, dass auch weiterhin Reisen und normale Lebenshaltungskosten anfallen werden. Daher sollte die monatliche Belastung für Hausfinanzierung und Bewirtschaftungskosten 40 % des Haushaltsnettos nicht überschreiten.
  2. Zu geringes Eigenkapital
    Mit einer reduzierten Einbringung von Eigenkapital in die Finanzierung steigen die Zinsaufschläge der Banken. Besteht die Notwendigkeit, die Immobilie zu verkaufen, könnte der Verkaufserlös möglicherweise nicht ausreichen, um die Restschuld vollständig zu begleichen.
  3. Unterschätzung der Nebenkosten
    Viele angehende Immobilienbesitzer vergessen bei ihrer Planung die Kaufnebenkosten bzw. Baunebenkosten. Angesichts der Tatsache, dass die Kaufnebenkosten mittlerweile 7 bis 15,64 % (für Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchkosten sowie ggf. Makler) des Kaufpreises ausmachen, sollten sie unbedingt in die Kalkulation einbezogen werden.
  4. Fehlende Rücklagen.
    Es ist ratsam, stets einen Teil des Vermögens für unvorhergesehene Ausgaben zu reservieren und idealerweise eine Instandhaltungsrücklage zu bilden. Reparaturen und Renovierungen sind eher eine Frage des „wann“ als des „ob“. Als Richtwert für eine solide finanzielle Rücklage gelten 3 – 5 Nettomonatseinkommen. Gleichzeitig sollte monatlich etwa 1 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche als Instandhaltungsrücklage zurückgelegt werden.
  5. Zu niedrige Tilgung.
    Obwohl einige Banken eine Mindesttilgung von nur 1 % ermöglichen und dies zu einer höheren Kreditsumme verführen kann, ist es empfehlenswert, wenn möglich, einen anfänglichen Tilgungssatz von mindestens 2 % zu wählen. Insbesondere bei einer späteren Anschlussfinanzierung, wenn das Zinsniveau zwischenzeitlich deutlich gestiegen ist, könnte eine zu niedrige Tilgung zu einer erdrückenden Restschuld führen. Eine höhere Tilgungsrate führt zu einer schnelleren Rückzahlung des Immobilienkredits und einer insgesamt niedrigeren Gesamtzinslast.
  6. Zu kurze Zinsbindung
    Hauskäufer und Bauherren sollten in Phasen mit niedrigen Zinsen eine Sollzinsbindung von mindestens 15 bis 20 Jahren wählen, anstatt den Zins nur für 5 oder 10 Jahre festzulegen. Dies bietet langfristigen Schutz vor steigenden Kreditzinsen. Wer glaubt, mit einer kurzen Zinsbindung Geld zu sparen, könnte unangenehm überrascht werden, wenn die Bauzinsen plötzlich ansteigen.
  7. Mangelnde Flexibilität
    Lebensumstände können sich ändern. Daher sollte das Hausdarlehen flexibel an eine neue finanzielle Situation anpassbar sein. Auch wenn für Sondertilgungsrechte und die Möglichkeit des Tilgungssatzwechsels geringfügige Zinsaufschläge verlangt werden, sollten Darlehensnehmer diese Optionen in Betracht ziehen. Zukünftige Gehaltsboni, Schenkungen oder Erbschaften lassen sich auf diese Weise problemlos in die Rückzahlung der Finanzierung integrieren.
  8. Vergessen der Bereitstellungszinsen
    Da Bauherren ihr Baudarlehen nach Baufortschritt in mehreren Tranchen über viele Monate abrufen müssen, fallen ab dem 3. Monat oft Bereitstellungszinsen in Höhe von üblicherweise 0,25 % pro Monat auf den noch nicht abgerufenen Teil des Darlehens an. Daher sollten Bauherren eine ausreichend lange bereitstellungszinsfreie Zeit im Vertrag vereinbaren oder prüfen, ob sich dies trotz Zinsaufschlag finanziell lohnt. In jedem Fall sollten die Bereitstellungszinsen in der Kostenaufstellung berücksichtigt werden.
  9. Vernachlässigung staatlicher Förderung
    Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt zinsvergünstigte Förderdarlehen für verschiedene Maßnahmen. Gefördert werden unter anderem der Kauf, der Neubau, die energetische Sanierung und der altersgerechte Umbau von Wohneigentum. Die Kredite sind von der Fördersumme her begrenzt, beinhalten teilweise Tilgungszuschüsse und lassen sich als Darlehensbaustein einfach in jede Hausfinanzierung einbinden.
  10. Übermäßiges Vertrauen in die Hausbank
    Die Vertrautheit mit der Hausbank ist sicherlich angenehm. Dennoch sollten Vergleichsangebote eingeholt oder ein unabhängiger Baufinanzierungsberater mit einem Anbietervergleich beauftragt werden. Der Irrtum, dass dies der teuerste Finanzierungsfehler beim Hauskauf ist, wird von vielen Kreditnehmern nicht erkannt. Zwischen kostengünstigen und teuren Angeboten besteht oft eine Zinsdifferenz von über einem Prozentpunkt.